Hauptbahnhof und Hauptpost
Um die Jahrhundertwende setzte in der gesamten Schweiz eine zunehmende Mobilisierung ein. Es entstanden umfassende Verkehrsinfrastrukturen wie die sagenumwobene Bahnlinie St.Gallen-Paris oder Bergbahnen in abgelegenen Gebieten.
Geschichte
Dem Zeitgeist des Jugendstils entsprechend waren Funktion und Ästhetik eng miteinander verbunden: Technische Innovation und Stilbewusstsein gingen bei diesen Bauten Hand in Hand. Die grosszügig dimensionierten Gebäude des Hauptbahnhofs und der Hauptpost widerspiegeln das beachtliche Exportvolumen und die rege Reisetätigkeit St.Gallens um 1900. Während der Ostschweizer Stickereiblüte sollten sie Dienstleistungszentrum des Textilquartiers und Drehscheibe für Personen und Güter werden.
Architektur
Die Inspiration der Architekten für die Grundrisse mit vergleichbaren Zwischenräumen stammte von der «Piazza delle Erbe» in Verona (Italien): Die Eingangshalle des damals neuen Hauptbahnhofs wird von zwei soliden Turmsockeln flankiert. Die vierstöckige Sandsteinfassade ist umgeben von kräftigen Pilastern, welche bis zum Dachvorsprung reichen. Auch die Hauptpost erhielt einen Neubau – mit dem mächtigen Turm. Die monumentale Jugendstil-Schalterhalle mit Deckenmalereien, Mosaiken und Skulpturen ist noch immer im Originalzustand erhalten. Die beiden viergeschossigen Bauten mit steilen Walmdächern dominieren den Bahnhofplatz.
Heutige Nutzung
Während der Hauptbahnhof nach wie vor seiner ursprünglichen Funktion dient, wird ein Grossteil der Hauptpost heute anderweitig genutzt, unter anderem von der Bibliothek Hauptpost, die gemeinsam von Stadt- und Kantonsbibliothek betrieben wird.
Adresse
Gutenbergstrasse 2
9000 St. Gallen